PASSION 2014


Passion in allen Facetten 

Vor drei Jahren hatte der Einklang 1861 Hollabrunn mit einem Passionskonzert beachtliche qualitative Maßstäbe gesetzt, die er nun selbst am 6. April in der Seminarkapelle übertraf: Unter der Leitung von Gerhard Sulz und kurzer, aber intensivster Probenarbeit hatte sich das Ensemble zu der bereits 2006 aufgeführten, volkstümlichen Paffendorf-Passion anspruchsvollste a-cappella-Chorliteratur erarbeitet, die in professioneller, intonationssauberer und wortverständlicher Weise in allen Schattierungen, vom vierfachen Piano bis zum Forte-Fortissimo-Ausbruch, exzellent darge-boten wurde.
Diaconandus Gerhard Sulz führte zu Beginn in die Thematik der Leidensgeschichte Jesu ein und referierte zu Psalm 22 (Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen), der Thematik von Leid, Gottferne und Erlösung, die sich im Besonderen dann in subtilster Lyrik und kräftig-schmerzvollem Aufschrei in den Chören von Bardos (Eli! Eli!) und Casals (O vos omnes, 8-stimmig) in vielen Klangfarben widerspiegelte. Die kommentierenden Bach-Choräle zu den einzelnen Stationen in der Passion waren passend ausgewählt und stilsicher gesungen worden.
Franz Leitner als erzählender Evangelist (Tenor) führte die Solisten in überzeugender Weise an, Martin Guthauer wusste als besonnener und über den irdischen Dingen stehender Jesus zu beeindrucken. Die Baritone Christian Zehetner (Pilatus) und Robert Kellner (Petrus, Diener) kosteten ihre Rollen bis ins letzte Detail aus. Theresia Dangl (Sopran) war eine sichere Türhüterin. Zu Mijou Kovacs schrieb Sulz eine Chorsängerin: „Die beginnt zu lesen und hat sofort alle in der Hand. Ganz schlicht. Ohne großes Theater. Malt mit ihrer Stimme Bilder, man sieht die zottelige Türwärterin direkt vor sich, das wärmende Feuer…“
Der Ablauf der Veranstaltung war nach einhelliger Meinung vieler Besucher überaus stimmig: Die Zusammenstellung der Werke, der Ablauf, alles sensibel aufeinander abgestimmt. Dem laut Solisten und vielen Experten aus Nah und Fern sehr gut präparierten Chor war die vom Chorleiter gewollte, immer wieder in kluger Gestik und gewohnt sicherem Dirigat abverlangte Einstellung anzusehen und anzuhören, eine Sängerin: “ Es war herrlich berührend, voller Glücksgefühle zugleich, jede Faser schwingend und vibrierend.“
Gerhard Sulz selbst: „Es war insgesamt sicherlich das berührendste und qualitativ wertvollste Passionskonzert, das ich je leiten durfte.“
Eine schriftliche Kritik eines Offiziers: „Anfangs dachte ich, eine gewagte Mischung,[…] aber es war eine sehr gelungene Mischung. Sehr deutlich und verständlich vorgetragener Text abwechselnd mit gewohnt souverän dargebotener Musik samt stimmungsvoller Einleitung! Vielen Dank für die Einladung UND diesen Kunstgenuss. Einfach gesagt, so eine Darbietung bestätigt bzw. unterstreicht die Existenz Gottes!“
 







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